Allgemeine Grundausbildung Athletik für Kinder bis 8 Jahre

Philosophie und übergeordnete Ziele

Die allgemeine Grundausbildung für Kinder bis 8 Jahre stellt die erste Etappe im langfristigen Leistungsaufbau dar.

Das oberste Ziel ist nicht die frühe Spezialisierung auf eine Sportart, sondern die Schaffung einer breiten motorischen und koordinativen Basis. Der Fokus liegt ausschließlich auf dem Spaß an der Bewegung, der Förderung der Kreativität und dem spielerischen Entdecken des eigenen Körpers und seiner Fähigkeiten. Leistungsdruck und formeller Wettkampf sind in diesem Alter kontraproduktiv.

Kerninhalte des Trainings

Die Grundausbildung konzentriert sich auf die Entwicklung grundlegender motorischer Fähigkeiten. Gemäß dem langfristigen Leistungsaufbau sind die zentralen Trainingsinhalte:

  • Koordination
    • Was es bedeutet: Die Fähigkeit, Bewegungen sicher und effizient auszuführen.
    • Beispiele für die praktische Umsetzung:
      • Lauf-, Sprung- und Bewegungs-ABC: Vorwärts, rückwärts, seitwärts laufen; Hopserlauf; auf Zehenspitzen oder Fersen gehen.
      • Tierbewegungen nachahmen (z. B. Bärengang, Froschhüpfen, Krebsgang).
      • Werfen und Fangen von Bällen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichem Gewicht.
      • Krabbeln, Klettern und Balancieren in abwechslungsreichen Bewegungsparcours.
  • Gleichgewicht
    • Was es bedeutet: Die Fähigkeit, den Körper im Gleichgewicht zu halten oder nach einer Störung schnell wiederherzustellen.
    • Praktische Umsetzung:
      • Balancieren auf umgedrehten Bänken, Baumstämmen oder auf dem Boden aufgezeichneten Linien.
      • Einbeinstand, auch mit geschlossenen Augen oder beim Fangen eines Balles.
      • Fahren mit dem Laufrad, Roller oder Fahrrad.
      • Springen und Landen auf einem Bein.
  • Spielformen zur Förderung der Belastungstoleranz
    • Was es bedeutet: Kinder lernen durch Spiele, Anstrengung als positiven Teil von Bewegung zu erfahren.
    • Praktische Umsetzung:
      • Klassische Fang- und Laufspiele (z. B. "Feuer, Wasser, Sturm").
      • Kleine Teamspiele mit einfachen Regeln (z. B. Ball über eine Schnur werfen).
      • Hindernisläufe und Bewegungslandschaften, bei denen geklettert, gerutscht und gesprungen wird.
  • Sprungkraft ohne Zusatzlast
    • Was es bedeutet: Entwicklung der grundlegenden Fähigkeit, den Körper vom Boden abzudrücken.
    • Praktische Umsetzung:
      • Beidbeinige Sprünge auf der Stelle, nach vorne oder über kleine Hindernisse (z. B. Seile, Kissen).
      • Sprünge von niedrigen Erhöhungen (z. B. unterste Treppenstufe) mit Fokus auf eine weiche Landung.
      • Hampelmänner und Froschsprünge.

Saisonale, ganzjährige Umsetzung

Das Training sollte das ganze Jahr über stattfinden, wobei die Aktivitäten an die Jahreszeit angepasst werden, um die Vielseitigkeit zu gewährleisten.

Frühling & Sommer: Die grüne Jahreszeit nutzen

  • Schwerpunkte: Laufen, Springen, Werfen, Klettern, Schwimmen.
  • Aktivitäten:
    • Spielen auf dem Spielplatz oder im Wald.
    • Leichtathletik in spielerischer Form: Weitspringen in die Sandkiste, Ballweitwurf.
    • Rad- oder Rollerfahren zur Schulung von Gleichgewicht und Ausdauer.
    • Schwimmen oder Planschen im Wasser zur Förderung der Wassergewöhnung und Ganzkörperkräftigung.
    • Einfache Ballspiele (Fußball, Fangen).

Herbst: Vorbereitung auf den Winter

  • Schwerpunkte: Koordination in der Halle, Wandern, Kräftigung durch Spiel.
  • Aktivitäten:
    • Wanderungen im Wald, bei denen über Wurzeln und Steine balanciert wird.
    • Kinderturnen in der Halle: Nutzung von Geräten wie Barren, Ringen oder Trampolin.
    • Drachen steigen lassen (schult die Reaktion auf äußere Einflüsse wie Wind).
    • Spiele mit Laub (z. B. in Laubhaufen springen).

Winter: Schwerpunkt Ski und Schneeerlebnis

  • Schwerpunkte: Spielerisches Heranführen ans Skifahren, Gleichgewicht auf rutschigem Untergrund, Kältetoleranz.
  • Aktivitäten:
    • Ski-spezifisch (spielerisch):
      • Gewöhnung an die Ausrüstung: In Skischuhen gehen, spielen.
      • Erste Gleit- und Bremsübungen (Pflug) im flachen Gelände ("Zauberteppich", Kinderland).
      • Kleine Parcours mit Hütchen oder Figuren zum Umfahren.
      • Wichtig: Der Fokus liegt auf dem Spaß, nicht auf der Technik. Kurze Einheiten, um Überforderung und Frieren zu vermeiden.
    • Polysportiv im Schnee:
      • Schlittenfahren: Trainiert die Rumpfkraft und Reaktion.
      • Eislaufen: Fördert das Gleichgewicht auf exzellente Weise.
      • Schneemann bauen oder im Schnee toben: Kräftigt den ganzen Körper und macht Spaß.