Kennziffern für den Altersbereich 8-10 Jahre

In der Altersstufe S9–S11 steht weiterhin eine breite Ausbildung im Vordergrund. Die Kinder sollen spielerisch in die Nordische Kombination eingeführt werden, mit Freude an der Bewegung und genügend Raum zum Entdecken. Belastung und Umfang sollen altersgerecht angepasst werden. Gleichzeitig wird auf auf eine vielseitige motorische Grundausbildung Wert gelegt – nicht nur in Sprung und Ausdauer, sondern ebenso in Koordination und Beweglichkeit. Wettkampferfahrungen sollen die Begeisterung an der Sportart steigern, ohne die Wettkampfleistung in den Vordergrund zu rücken.

In einer Modellwoche sollten in diesem Altersbereich 4 Trainingseinheiten stattfinden. Diese Trainingseinheiten müssen nicht ausschließlich über den Wintersportverein abgedeckt werden. So kann ein Fußballtraining ein allgemeines Koordinationstraining, oder eine Radtour mit den Eltern ein Ausdauertraining darstellen.

Sprungtraining

Das Sprungtraining in dieser Altersklasse umfasst 1 Einheit pro Woche. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erlernen der technischen Grundelemente: Anfahrtsposition, Absprung, Flugphase und Landung. Sprünge auf kleinen Schanzen sind wichtig und fördern die Identifikation mit der Sportart. Die Schanzengrößen sollen nach Fähigkeitsstand gewählt werden. Die nächstgrößere Schanze soll nur gewählt werden, wenn die kleinere Schanze wirklich beherrscht und ausgesprungen werden kann.

Sprünge auf portablen Minischanzen können zur Talentgewinnung beitragen, spielen in der Ausbildung der Sportler aber eine untergeordnete Rolle.

Ausdauertraining

Das Ausdauertraining dient primär dem Aufbau einer soliden Grundlagenausdauer. Der spaßbetonte Einsatz von verschiedenen Trainingsmitteln wie Radfahren, Bergtouren, Joggen, Inliner und Skilanglauf ist ideal. Ein hoher Technikfokus ist vor allem bei den Trainingsmitteln Inliner und Skilanglauf nötig. Generell ist im Bereich Ausdauer die Regelmäßigkeit der Schlüssel zum Erfolg.

Längere Spielformen wie Fußball oder Inlinehockey tragen auch zur Verbesserung der Ausdauer bei.

Koordination allgemein

Eine breite koordinative Ausbildung ist essenziell, um langfristig Verbesserungen in der Sprung- und Lauftechnik zu erzielen. Jede Sportart trägt zur Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten bei, so z.B Spielsportarten zur Gewandtheit und zur Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten. Besonders Elemente aus Sportarten mit hohen Gleichgewichtsaspekten wie Skateboard, Slackline und Pumptrack fahren sollten gewählt werden. Sportarten wie Turnen, Trampolinspringen und Wasserspringen fördern Mut, Bewegungsgefühl und Kopplungsfähigkeit.

Koordination Sprung

Die sprungspezifische Koordination baut auf den Grundlagen der allgemeinen Koordination auf und überträgt sie in den Sprungkontext. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Alpine Ausbildung. Besonders Sprünge über kleine Schneeschanzen sorgen für Spaß und sind regelmäßig in das Wintertraining einzubauen. Eine adäquate Alternative im Sommertraining stellt das Springen mit Inlinern über kleine Schanzen und Fahrten im Pump-Track dar. Diese Trainingsformen unterstützen sowohl die technische Entwicklung als auch die Fähigkeit, Sprünge unter verschiedenen Bedingungen sauber auszuführen.

Kennziffern für den Altersbereich 11-12 Jahre

Ab der Altersklasse S12–S13 findet eine gewisse Spezialisierung und Leistungsorientierung statt. Der Trainingsumfang steigt auf 6 Trainingseinheiten und die Trainingsinhalte werden gezielter. Eine adäquate Trainingswoche in diesem Altersbereich besteht aus 2 Sprung-, 2 Ausdauer-, 1 sprungspezifischen Koordinationseinheit und 1 allgemeinen Koordinationseinheit mit Sprungkraftelementen. Oberstes Ziel ist es, die Sprung- und Lauftechnik weiter zu verbessern, individuelle Stärken zu erkennen und auszubauen. Umfang und Intensität der Trainingseinheiten sollten kontinuierlich gesteigert werden und langfristig ausgerichtet sein.

Sprungtraining

In diesem Altersbereich sind 2 Sprungeinheiten pro Woche notwendig, um die nötigen Entwicklungsschritte in der Sprungtechnik realisieren zu können. Die inhaltlichen Ziele sind das Erlernen einer tiefen, aggDie Inhalte reichen von Feinarbeit an der Anfahrtsposition, der Absprungbewegung, der Flughaltung und der Landung bis hin zur Anpassungsfähigkeit an verschiedene Schanzen und Wind- bzw. Umweltbedingungen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Integration von Sprungkraftaspekten wie explosive Sprünge, plyometrische Übungen oder gezielte Kraftübungen mit Überschuss. Feedback aus Videoanalyse oder technischen Messungen wird genutzt, um gezielt an Schwachpunkten bzw. Leistungsreserven zu arbeiten und technische Optimierungen vorzunehmen.

Ausdauertraining

Das Ausdauertraining wird anspruchsvoller und vielgestaltiger: Neben der weiterhin notwendigen aeroben Grundlagenausdauer werden auch Intervall- und Tempoeinheiten eingebaut, die an Wettkampfbedingungen angelehnt sind. Bei guter technischer Basis kann zunehmend trainingsspezifisches Material (wie Roller, Skiroller, Skilanglauf im Schnee) genutzt werden. Bergaufpassagen, Steigungseinheiten oder Tempoblöcke simulieren Wettkampfbedingungen und verbessern gleichzeitig ökonomische Aspekte der Ausdauerleistung. Die Umfangssteigerung wird durch gezielte Regenerationsphasen belastungssteuernd begleitet.

Koordination allgemein / Sprungkraft

Während die allgemeine Koordination weiterhin gepflegt und weiterentwickelt wird (z. B. Balance, schnelle Richtungswechsel, Körperwahrnehmung), tritt in dieser Altersklasse die Sprungkraft verstärkt in den Vordergrund. Gezielte Kraftübungen (z. B. Kniebeugenvarianten, Sprungübungen, explosive Kraftformen) werden mit koordinativen Anforderungen kombiniert. So entstehen Übungsformen, bei denen Koordination und Sprungkraft zusammenspielen, etwa Sprünge aus instabiler Ausgangslage oder Anlauf aus unebenen Gelände. Voraussetzung ist eine sorgfältige Dosierung – Technik bleibt oberstes Gebot und Belastung muss im Rahmen der Regenerationsfähigkeit bleiben, um Verletzungen zu vermeiden.

Koordination Sprung

Unter Belastung müssen Sprungkoordination und Technik zunehmend stabil gehalten werden – das heißt: Sprünge nach Kraft- oder Ausdauereinheiten, Sprünge mit veränderter Anlaufgeschwindigkeit, Sprünge unter variierenden Wind- oder Bodenbedingungen. Komplexere plyometrische Übungen kommen hinzu, darunter Tiefsprünge, Hürden- bzw. mehrstufige Sprungformen, einbeinige Landungen oder Sprünge aus variablen Ausgangspositionen. Ziel ist es, dass die koordinative Leistung auch unter Ermüdung möglichst wenig abfällt und die Technik sauber erhalten bleibt.